Gedanken zum Gesehenen

Aufgrund der noch nicht 100% abgeschlossenen Läufigkeit von MAGNOLIA machte ich mich auf zum entspannten Zuschauen beim Dt. Derby am 16.8.15 in Hamburg-Höltigbaum. Die wieder einmal für die Vereine "lebensnotwendigen" Whippet-Teilnehmerzahlen waren bekannt, die Liste der Teilnehmer dann doch überraschend, da Youngster antraten, die man nicht auf dem Zettel hatte, teilweise Einsteiger ohne Start zuvor oder auch Importe, die dieses Jahr erstmals startberechtigt sind. Insgesamt eine extrem junge und unerfahrene Teilnehmerschaft, was die Rennverläufe teilweise deutlich beeinflußte. Aus dem eigenen Stall waren die Schwestern MANDRAGORA und MANALI gemeldet, beide auch erst  mit 2 bzw. 3 kleinen Rennen "erfahren". Die Grundklasse der Hündinnen war mit 11 Hündinnen besetzt, der Speed der Protagonistinnen für die Grundklasse auf sehr hohem Level, um nicht zu sagen, überwiegend  A-Klasse-Zeiten. Bei der geballten Power war schnell klar, dass für die beiden Schwestern das Motto "dabei sein ist alles" das bestimmende sein würde. Mit knapp über 24,0 Sek. und rund einer halben Sekunde Rückstand auf den letzten Finalplatz war erwartungsgemäß nach den beiden Vorläufen das Tagwerk getan. Auch wenn beide Schwestern aufgrund der extremen Hitze der letzten Wochen in den östlichen Landesteilen sicherlich nicht im austrainierten Zustand antraten, so stimmt es schon nachdenklich, dass heute bereits in der Grundklasse überdurchschnittliche A-Klasse-Zeiten gelaufen werden müssen, die sich überwiegend im Grenzbereich der 23,0 Sek. befinden, um noch ein Finale zu erreichen. Wo führt das bei unseren Whippets noch hin? Mittlerweile verselbstständigt sich die Zeitenspirale bei den "Whippets" in rasender Geschwindigkeit. Betrachtet man dann noch die umjubelten Siegerzeiten der neuen "Fabel-Bahnrekordhalter" in den Sprinterklassen mit 22,0 Sek., sollte eigentlich jeder, der die Rasse Whippet schätzt, ins Grübeln kommen. Und ob diese BR erstmal lange Zeit bestehen bleiben, sei dahin gestellt. Es wird nicht mehr lange dauern und die "Whippets" haben bei den Resultaten die 21 vorm Komma und die 16 bei der Kurzstrecke, wenn nicht schon gelaufen. Seitdem die Kuh einer Rassereinheitskontrolle bei den Whippets vom Eis ist, wird meinem Eindruck nach auch in Deutschland noch verstärkter die Rennzucht mit mehr als fragwürdigen Hunden betrieben und zur Regel. Gute Nacht Rasse Whippet!

Zurück zum Renntag, der übrigens bei idealen Wetterbedingungen und angenehmem Rahmen das Zuschauerdasein gefällig machte. Die Finals waren teils turbulent und von Emotionen begleitet, besonders beim Endlauf der Hündinnen-Grundklasse und den Rüden-Sprintern, da dort nicht alles rund lief. Bei ersterem kam es doch über mehr als eine Gerade zu Behinderungen zwischen 2 Favoritinnen nach den Vorlaufzeiten, wie man Dank der tollen Videos wieder einmal von Whippet Movie M-V betrachten kann, letztlich ohne Konsequenzen. Wie heißt es so schön, im Zweifel für den Angeklagten.....Bei den "großen Jungs" wurde die Klappe geöffnet, ohne dass der Hase angezogen war, so dass die Finalisten teils kabbelnd und stürzend eine Runde ohne Hetzobjekt liefen. Um so erfreulicher dann, dass alle Protagonisten den 4. Lauf des Tages ordentlich und gesund absolvierten.

Bei mir hat sich nach diesen Eindrücken, die man beliebig auf andere Sandbahnen projezieren kann, der Gedanke verfestigt, die kleinen Rennveranstaltungen zu frequentieren und das 2. Standbein, das Coursing, verstärkt in den Terminkalender aufzunehmen, die großen Events und angesagten Sandbahnen sollen den anderen "Whippets" vorbehalten bleiben.

Der Tag war rundum informativ, unterhaltsam und besonders nett mit Kerstin & Micha und Angela & Micha II. Nur "Stella" fand es gar nicht befriedigend, die ganzs Zeit nur zugucken zu dürfen, aber schon sehr bald darf auch sie aktiv sein, wenn denn nicht die Hormone einen Strich durch die Rechnung machen.