26./27. Januar 2008, Int. Coursing und Schneerennen im Stubaital

Am frühen Donnerstag ging für die Lübecker GENEVRA, HELVETIO und Nathan mit Herrchen und die Westmecklenburger FIONA und GALATHEA der Trip gen Tirol frohgemut los. Ein Zwischenstop in Memmingen bescherte dem Vito noch eine maßgeschneiderte XXL-Box, in der die Rennpferde gesichert und komfortabel die Fahrt fortsetzen konnten.

Nach problemloser Ankunft diente der Freitag dazu, sich zu klimatisieren und das Gelände der Veranstaltung in Augenschein zu nehmen.

Da der Schneemangel auch vor dem Stubaital keine Ausnahme machte, wurde die Veranstaltung auf Talweiden an der sog. Doadleralm in 1250 m Höhe verlagert, wo eine ausreichende Schneedecke lag. Die rustikal, urige Alm sorgte für leckere landestypische Versorgung der Urlauber.

Am Samstag fand dann auf 2 Weiden mit 2 Parcours parallel das Int. Schnee-Coursing statt. Da der erste Parcours nicht sehr großflächig war und eine gewisse Glätte des präparierten und leicht harrschigem Schnees gewöhnungsbedürftig dazu, war uns doch etwas mulmig. Aber wir hatten die Anpassungsfähigkeit unserer Vierbeiner wohl etwas unterschätzt. Mit Hirschtalg-Ballen erlitt keiner unserer Whippies blutende Blessuren, was nicht von allen Whippets zu vermelden war. Ernste Verletzungen gab es insgesamt an beiden Tagen nicht trotz der ungewohnten Bedingungen..

Bei den Hündinnen waren stattliche 18 Hündinnen am Start, zudem 10 Rüden und 5 Größenklasse-Whippets. Die Teilnehmer kamen aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien.

Für GENEVRA war es der erste offizielle Einsatz. Sie hatte mehr Standprobleme bei den engen Wendungen, die auch FIONA nicht so lagen. Begeistert waren sie allemal. GALATHEA lief außer Konkurrenz aufgrund der fehlenden Messung. Sie hätte wohl das beste Ergebnis der Mädchen gebracht. Für FIONA gab es im Klassement dann Platz 10 und für GENEVRA Platz 15. Die beiden dürften auf der Rennbahn ihre bessere Leistungsplattform haben.

HELVETIOs Vater  erlief sich auf dem für ihn auch nicht optimalen Parcours den respektablen 3. Platz und RCACIL. Sieger wurde Nash of Wuthering Heights (A). Bei den Hündinnen ging das CACIL ebenfalls an die in Österreich stehende Devaj Hot Chili Pepper, eine sehr wendige und spritzige kleine Hündin.  Die Siegerehrung fand abends im Hotel statt. Die Abendessen fielen jedoch unfreiwillig klein aus, da anstelle der angemeldeten 40 Teilnehmer dann über 80 anwesend waren, die auch verköstigt werden mußten.

Besonders erwähnenswert auch noch das nette Treffen mit ISABELLE und ihrem Frauchen Elisabeth aus Wien. Sie waren extra zur Präsentation der einjährigen fawn-farbenen Hündin angereist. Sie ist eine wirkliche Schönheit, die sicher das kritische Auge der meisten Richter erfreuen dürfte. Lediglich ihre Größe könnte den einen oder anderen etwas stören, da sie sich den 50 cm nähert. Sie spielte mit ihrer kleinen Schwester INKOGNITO, die beim Melden für Höhenzentimeter etwas zu kurz gekommen ist. Die drahtige Athletin, in Person die Trainerin der Afghanen im Hause Mausberg, bringt es ja leider nur auf zarte 45 cm, davon aber jeder cm voller Energie und Willen. Sie wird sicher ihre Qualitäten beim Coursing bestens entfalten können.

Während das Coursing mit Bilderbuchwetter prahlte, zogen am Sonntag zum Vereinsrennen Wolken mit zeitweiligem Sprühregen auf. Dennoch blieben die Bedingungen wettkampftauglich, und wie auch am 1. Tag gab es keine nennenswerten Probleme, so daß der Zeitplan eingehalten werden konnte. An dieser Stelle dem Organisatorenteam ein Dankeschön an die engagierte Umsetzung. Die Technik wurde von einem länderübergreifenden Team bestens bedient.

Das Vereinsrennen war inoffiziell, jedoch mit einer Kombinationswertung beider Tage angesetzt. Jeder Hund hatte mit Lichtschrankenmessung einen Vorlauf, der dann ausschlaggebend für das A- oder B-Final war.

Bei den Hündinnen waren beachtliche 10 am Start, bei den Rüden von den gemeldeten 4 dann leider nur 2. Die Größenklasse gemixt wurde von  4 Teilnehmern abgedeckt, unerwähnt sollen auch die 5 Senioren nicht sein. Der sog. "Wilderer-Wettbewerb" war dann für unlizensierte oder geringfügig jüngere oder ältere Hunde vorgesehen.

Bei den Hündinnen gab es somit 2 Vorläufe. Für FIONA war es nach nur einem Rennergebnis der letzten Saison die Generalprobe, wieder mutig in kommende Wettkämpfe zu gehen. Sie überraschte mit einem Bombenstart und setzte sich trotz zweier kleiner Bumper durch Nebenläuferinnen kompromißlos an die Spitze und baute diese immer mehr aus. Das alles vor den Augen der extra noch zuschauenden Schweizer Freunde mit Tochter INKOGNITO und HELVETIOs Papa und Großvater MANRICO aus Italien. Ihre Zeit war bei den Whippet-Vorläufen überhaupt die 2. Beste und bescherte die rote Decke für das Finale. Auch GENEVRA schaffte die Finalteilnahme unter der Streifendecke. Ihr fehlte es noch an Bemuskelung, die Linien sind eher für die Ausstellung weich. Der Endlauf zeigte dann aber, daß jeder Lauf ihr mehr  Praxis bescherte. Die Zeit wurde deutlich verbessert und ihr gelang der schöne 4. Rang. FIONA hatte nicht im Getümmel und in rutschiger Kurve den runden Rennverlauf des 1. Durchganges und fiel zeitweilig ganz nach hinten zurück. Ihr Kampfgeist brachte sie jedoch auf der Ziellinie bis auf 5 Hundertsel an die 2.Platzierte Culanns Indian Summer wieder heran. Der Sieg ging an die in italienischem Besitz stehende Jodie v. d. Sparnemeute.

Besonders erfreut hat die Bedingungslosigkeit, mit der beide Mädels den Wettkampf annahmen. Das läßt auf eine gute Saison hoffen, allerdings wohl erst nach den Hitzen, die sehr bald anstehen dürften.

HELVETIO durfte bei den "Wilderern" zeigen, was er kann und donnerte mit ordentlich Schub über das Geläuf. Aufgrund fehlender Technik auf dem schwierigen Grund und Anlaufen der Rollen kam zwar keine Spitzenzeit zustande, ließen aber sein Potential erahnen. Stolz lief er mit seiner eigens angefertigten "Schweizer Renndecke".

Last but not least getraute sich dann auch GALATHEA zu einem leichtfüßigen, schnellen Lauf. Beim Schlepphasen scheint sie jetzt definitiv sicher zu sein. Darauf heißt es aufzubauen.

Dadurch, daß der ansonsten eher durch Verletzungspech betroffene Nathan (the Grashopper) auch beide Tage prima meisterte und beim Rennen sogar den 2. Platz mit großem Pokal erhielt (Glück gehört auch dazu), konnte ein rundum positives Fazit gezogen werden.

Kombinationssiegerin für alle Whippets wurde die blutjunge Culanns Indian Summer von Fam. Saunus mit zwei 2. Rängen. Herzlichen Glückwunsch.

Erst gegen 18 Uhr am Sonntagabend nach kleinem Regenerationstreffen bei den anderen Nordlichtern im Hotel wurde die Rückreise angetreten.

Mittlerweile haben alle wenigstens etwas ausgeschlafen und denken wehmütig an den schönen Kurzurlaub zurück. Auf VOX soll es in der Tiersendung am Samstag-Nachmittag einen Beitrag geben. Ob wir uns wieder erkennen?